Das Mikroskop in der Endodontie
Eine der umfassendsten Veränderungen hat die endodontische Therapie durch die Einführung des Mikroskops erfahren. Erst hierdurch können kleinsten Strukturen sichtbar gemacht werden und eine sonst nicht zur erreichende Genauigkeit bei der Behandlung erzielt werden.
Es werden so Massnahmen möglich, die ohne eine solche Vergrößerung um das bis zu 25-fache, meist nicht durchführbar waren. Hierzu gehören z. B. die Entfernung abgebrochener Wurzelkanalinstrumente, der Verschluß von Wurzelperforationen, die Erschließung stark obliterierter Wurzelkanäle oder das Umgehen von Stufen im Rahmen von Revisionen, u. v. m.. Das Risiko von Fehlern im Rahmen von Wurzelkanalbehandlungen kann deutlich verringert werden, wie z. B. die Gefahr, Wurzelkanäle oder deren Anteile zu übersehen, wie im Beispiel unten.
Ein Spezialist führt nicht nur einzelne Schritte der Behandlung unter dem Mikroskop aus, sondern arbeitet ausschließlich mikroskopgestützt. Natürlich finden Sie bei uns noch weitere Behandlungsbeispiele, die den Einsatz und die Möglichkeiten des Mikroskops illustrieren.
So können Zähne erhalten werden, die ansonsten häufig entfernt werden müssen.
Oberer Backenzahn mit Blick auf das Wurzelkanalsystem. Obwohl der Zahn hier bereits vergrößert zu sehen ist, sind nur 3 Wurzelkanäle erkennbar. Das Übersehen kleinerer Wurzelkanäle ist eine häufige Ursache für Mißerfolge. Am Ende der Behandlung sind dann dort noch immer Bakterien vorhanden und die Entzündung heilt nicht ab.
Der zusätzliche 4. Wurzelkanal kann erst mit dem Operationsmikroskop entdeckt und somit auch behandelt werden. Wäre dieser weitere Wurzelkanal „übersehen“ worden, könnte das dort verbliebene abgestorbene Gewebe mit den darin befindlichen Bakterien für ein Scheitern der Behandlung sorgen.
Alle 4 Wurzelkanäle nach vollständiger Reinigung und Präparation.
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